Vorab: Ich bin nicht der Fotograf dieses Bildes. Es ist im Herbst 1933, etwa 10 Jahre vor meiner Geburt entstanden. Gezeigt werden hier Auszubildende zum Beruf des Straßenbahnschaffners in Dresden. Mein Vater, aus dessen Hinterlassenschaft es stammt, ist der zweite von rechts. Der gelernte Feinmechaniker war vorher 4 Jahre arbeitslos und ist jetzt stolz, (nach der Reichstagswahl am 12. November 1933!) im öffentlichen Dienst eine Beschäftigung gefunden zu haben. Er bekam am 28. November 1958 eine Urkunde und ein Anerkennungsschreiben für seine 25-jährige Zugehörigkeit zu den Dresdner Verkehrsbetrieben. Verbunden war damit eine Prämie von 50 DM (Jahresverdienst als Fahrer damals 3685.10 DM!).
Die Wagennummer wird leider halb verdeckt. Was ich sehe und erkundet habe, stammt der Tw aus einer Serie, die 1927 in der Werkstatt der Dresdner Straßenbahn gebaut worden ist. Es könnte sich um die Nummer 935 oder 937 handeln. Letzterer wurde 1972 zum historischen Tw 937 umgebaut.
Jürgen Krause 24.03.2019, 317 Aufrufe, 4 Kommentare
Das war generös, wenn die DDR zur 25 jährigen Betriebszugehörigkeit DM 50.- ausbezahlt!
einen lieben Gruss
Stefan
Ein sehr schönes historisches Bild.
Besonders die Qualität der Aufnahme ist bemerkenswert.
Gruß René
Danke für die Kommentare und den lieben Gruß. Zur Erläuterung des Geldwertes: Von den 50 Mark konnte man 1958 eine Monatsmiete unserer 3-Zimmer-Wohnung, 2 Kinokarten und 4 Gläser (je 0,25 l) Bier bezahlen.
Hallo Jürgen,
mein etwas ironischer Kommentar war weniger auf die Summe als auf die Währungseinheit gemünzt; ich nehme mal an die Prämie wurde in Mark und nicht DM ausbezahlt.
Danke auch für die interessanten Preis und Lohn angaben, die zeigen wie sich das Preisgefüge in der Zwischenzeit geändert hat.
einen lieben Gruss
Stefan
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