Da das Bild wegen dem Sturz zunächst abgelehnt wurde folgendes dazu:

Egal wie man es macht, es ist im Grunde immer falsch, ein Raum lässt sich nicht wirklich auf einer flachen Fläche richtig wiedergeben. Entzerrt man es stimmen die perspektivischen Größenverhältnisse nicht mehr, die oberen Bereiche eines Bauwerks sind weiter vom Betrachter entfernt und und müssen daher perspektivisch kleiner werden. Durch das Entzerren werden die horizontalen Strecken gleich lang gemacht, wie die näher liegenden unteren Bereiche. Bei höheren Gebäude kann dann der Eindruck entstehen, als würde das Gebäude nach oben breiter werden.

Entzerrt man nicht scheint es so als würden die senkrechten Linien zu den Bildrändern hin immer stärker zu stürzen, also den Sturz den man vermeiden will. Rechte Winkel werden im unteren Bildbereich zu schrägen Winkeln.

Möchte man beides korrekt haben, müssen die senkrechten Linien zu Seite hin aber immer stärker gekrümmt werden (tonnenförmige Verzeichnung). Dann werden gerade Linien zu Bögen, was auch nicht stimmig ist.

Fotografisch und bearbeitungstechnisch wird es unmöglich sein, direkt vor eine großen rechteckigen Wand, diese so abzubilden, wie es unser Gehirn schafft, ein Bild dieser Wand zu erzeugen.

Ein vergleichbares Problem hat bei der kartographischen Wiedergabe eines großen Teils der Erdoberfläche. Entweder flächentreu, oder winkeltreu. Beides gleichzeitig geht nicht.

Julian hat hier wahrscheinlich einen stimmigen Kompromiss gefunden, zwischen gewisser Entzerrung aber so, dass der Bauteil mit der Kuppe und den Türmchen nicht unstimmig wird. Es könnte vielleicht etwas der Eindruck entstehen die beiden Türmchen streben nach oben hin auseinander. Auch runde Formen wie hier die Kuppel können durch ein Entzerren eine eigenartige Form bekommen. Schwierig ist es bei Kugelformen, wie dem Berliner Fernsehturm.

LG Matthias

Hallo Matthias,
danke für deine eingehende Erklärung zu diesem Problem. Das "Problem" verdeutlicht einmal mehr wir genial Wir konstruiert sind.
einen lieben Gruss
Stefan