Ich finde es menschlich, sich im Miteinander eher auf das Positive zu konzentrieren. Auch im realen Leben hält man anderen Menschen in der Regel ihre Fehler nicht ständig vor. Natürlich stimmen die von Dir beschriebenen Folgen - unerwähnte Fehler bleiben unerkannt, so dass man es beim nächsten Mal immer noch nicht besser weiss. Andererseits muss ich bei guten Fotos auch nicht zwingend das Haar in der Suppe finden, denn welches Foto ist schon absolut perfekt?
Jeder nimmt die Kritik anders auf und jemanden, der sie sowieso nur als Affront versteht, würde ich weniger gern auf einen Fotofehler hinweisen als jemanden, der sich ernsthaft interessiert. Zu guter Letzt setzt man sich auf ein hohes Ross, wenn man andere kritisiert. An meinen Fotos jedenfalls gäbe es sicher oft etwas zu bemängeln.
Diesbezüglich möchte ich auch hier wieder an die Psychologie erinnern: Im Schriftverkehr bleiben entschärfende Gesten verborgen und ein nur kritisierender Text wird ggf. anders aufgefasst, als er gemeint ist. Wenn ich die Diskussion über die abgelehnten Bilder lese, halte ich schon manchmal die Luft an - etwas Diplomatie wäre dort nie verkehrt.
Dazu, wie man mit eigenen Fotos und der Nachbearbeitung umzugehen hat, kann man sicher dieser oder jener Meinung sein. Wenn ich mich selbst sehe, dann ist die Eisenbahnfotografie ein Hobby unter vielen und ich bestimme gerne selbst das Maß der Beschäftigung damit. Meine eigenen Fotos werde ich nicht in jedem Fall umfassend nachbearbeiten.
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