bahnbilder.de
Hallo Gast, Sie sind nicht eingeloggt. Einloggen | Account anmelden 
Wiki   Forum   Kontakt   Impressum
auf deutsch  auf englisch  auf holländisch  auf polnisch  ?

Forum

Ihr Forum für Diskussionen rund um Bahnbilder.de.


[Antwort schreiben] [Zurück zum Forum]

Re: Vermeidung von Bewegungsunschärfe

(Michael Edelmann, 15.1.2018 15:06)

Julian Ryf schrieb:

Michael Edelmann schrieb:

Hallo Julian,
aus dem gleichen Grund, aus dem bei zunehmender Brennweite auch dia Gefahr des Verwackelns zunimmt. Teleaufnahmen sind ja nichts anderes, als optische Vergrößerungen. Nehmen wir nun zuerst das Verwackeln: Minimale Objektivbewegungen während der Aufnahme, welche bei "normaler" Brennweite kaum sichtbar wären, werden durch Vergrößerung verstärkt und somit sichtbar. Das kann man an einem einfachen Experiment veranschaulichen: Nimm ein Lineal an einem Ende zwischen zwei Finger und bewege es auf und ab. Während sich das Lineal zwischen den Fingern kaum bewegt, legt die andere Seite eine wesentlich größere Strecke zurück. Den Umkehreffekt hat man nun bei der Bewegungsunschärfe: Nehmen wir einen Zug, zu dem wir seitlich stehen und der in ca. 500 Meter Entfernung an uns vorbeifährt. Wir fotografieren mit "Normalbrennweite" 50mm. Der Zug fährt etwa 80km/h. Wir fotografieren mit einer Belichtungszeit von 1/200 s. die Strecke die der Zug im Verhältnis zur Bildgröße zurücklegt ist relativ gering, man sieht kaum Bewegungsunschärfe. Vergrößern wir aber die Brennweite z.B. auf 300mm, dann wird die zurückgelegte Strecke im Verhältnis zur Bildgröße deutlich länger und die Bewegungsunschärfe wird stärker sichtbar. Je größer die Brennweite umso schwieriger wird es, ein scharfes Bild zu bekommen, gerade bei Bildern mit sich bewegendem Motiv. Deshalb kommt man aber ein bestimmten Brennweite um ein Stativ nicht mehr herum,je nachdem wie ruhig der Fotograf sein Aufnahmegerät halten kann. ;-)
LG!
Micha

Hallo Michael

Wie gesagt, die Verwacklung ist klar, das ist ja im Prinzip einfach das Hebelgesetz. Und das lässt sich mit einem Stativ gut in den Griff kriegen.

Bei der Bewegungsunschärfe hingegen bin ich nicht mit dir einverstanden. Klar, wenn du den Zug in 500 Meter Entfernung mit Tele oder Weitwinkel fotografierst, dann stimmt deine Ausführung. Da nützt allerdings ein Stativ auch nichts, die Unschärfe kommt in diesem Fall ja nicht von der Kamerabewegung.
Wenn du jedoch einen Zug in 500 m Entfernung mit Tele und einen Zug in 20 m Entfernung mit Weitwinkel fotografierst, so dass der Zug beide Male ungefähr den selben Platz auf dem Foto einnimmt, dann brauchst du genau die gleiche Belichtungszeit, um keine Bewegungsunschärfe zu erhalten - der Zug legt dann ja im Verhältnis zur Bildgrösse auch in etwa die gleiche Strecke zurück.

Gruss, Julian


Hallo Julian,

ist ja alles richtig, was Du schreibst. Ich glaube wir haben da ein wenig aneinander vorbeigeredet. ;-) Das der Zug in der gleichen Zeit immer dieselbe Strecke zurücklegt, egal ob mit Tele oder Weitwinkel aufgenommen, ist absolut klar. Ich wollte eigentlich nur sagen, daß, wenn man einen Zug aus einer größeren Entfernung aufnimmt und zwar mit den absolut gleichen Belichtungsparametern, nur eben einmal mit WW und einmal mit Tele, wird eine leichte Bewegungsunschärfe beim WW kaum sichtbar sein. Diese macht man ja an kleinen Bilddetails fest (Nummernschilder, Griffstangen usw). Beim WW ist das alles so winzig, daß man die Unschärfe kaum wahrnimmt. Beim Tele jedoch vergrößerst Du nicht nur das Motiv, sondern auch die Bewegungsunschärfe gleich mit,sichtbar z.B.an "doppelten" Zahlen bei Nummernschildern. Nur das wollte ich mit meinen Ausführungen gesagt haben.
Daß man, je länger die Brennweite und je schneller das sich bewegende Motiv ist, eine möglichst kurze Belichtungszeit wählen muß, darin sind wir uns absolut einig! Dies hat aber, besonders bei lichtschwachen Objektiven, die unangenehme Begleiterscheinung, daß man die Blende aufreißen muß, um nicht unterzubelichten, was wiederum zu Lasten der Tiefenschärfe geht. Oder man setzt halt die ISO-Zahl rauf, was aber leider sehr viele Kameras relativ rasch mit Bildrauschen quittieren. Das richtig hinzubekommen erfordert doch so einiges an Übung und Erfahrung. Damit tue ich mich bis heute schwer. Zum Glück greift mir meine Kamera dann doch recht gutmütig unter die Arme! ;-)

LG!
Micha

[Antwort schreiben] [Zurück zum Forum]



Beitragsreihenfolge:




Weitere Bilder-Themen:



Statistik
 
Diese Webseite verwendet Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren und Zugriffe zu analysieren. Sie können zwischen personalisierter und nicht-personalisierter Werbung wählen.
Mit der Nutzung dieser Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.