[Antwort schreiben] [Zurück zum Forum]

Re: Gedanken zur Bahnfotografie

(Olli, 17.2.2023 19:25)

Also Matthias,

stelle Dir Bahnbilder.de mal wie eine etwas zu kleine Bettdecke vor. Darunter liegen die Bahnfotografie, die Wiener Schule, die Fuzzifotografie, die Baureihensammlungen, die Einzelfahrzeugsammlungen, die historische Fotografie, die experimentelle Fotografie mit Bahnbezug, die fotografische Darstellung von Bahnthemen, die Anfängerbilder und wer weiß, was sonst noch alles.

Bei manchen Webseiten mit Bahnfotos hat eine Sparte das Rennen gemacht, bei Bahnbilder ist bislang der Versuch gelungen, allen Sparten ein wenig von dieser zu kleinen Decke zu bieten. Dabei muss jede Sparte irgendwie Federn lassen, trotzdem gibt es einen gewissen Ausgleich, dabei wandert die Decke bisweilen in irgendeine Richtung und man muss wieder neu justieren. Ich sehe es schon so, wenn alle warmhaben wollen und sollen, dann kann niemand die gesamte Decke beanspruchen.

Was Du forderst, Matthias, ist nicht weniger als die gesamte Decke für die experimentelle Fotografie, also in dem Fall völlige Freiheit. Dann wirst Du feststellen, dass es ganz schnell Vertretern anderer Philosophien kalt wird. Es gibt keine "richtigere Art" der Bahnfotografie.

Ich finde schon, dass jede Richtung bei BB ihren Platz haben sollte, aber auch nicht ungebremst. Genau das ist auch einer der Gründe, warum man Admins braucht und warum auch die Admins die Aufgabe einer Spaßbremse haben, eben nicht weil sie die Lust am Bremsendasein haben, sondern weil es für alle passen soll. Sonst könnte man sich das ganze arbeitsintensive Geschäft ja sparen.

Trotzdem ist es völlig richtig, dass das System laufend herausgefordert wird. Sonst wird es ganz schnell langweilig. Leider haben die Herausforderer halt ein Problem. Sie werden bisweilen ausgebremst, weil der vermeintlich große Wurf vielleicht gerade ein ganz kleiner Wurf ist. Aber es kann auch umgekehrt laufen, und plötzlich ist ein Meisterwerk da, dass bei anderen Webseiten vielleicht keine Chance hätte.

Hilfreich ist es vielleicht auch, nicht zu viel auf einmal herauszufordern. Wenn neben dem ungewöhnlichen Schnitt auch noch das wichtigste ungünstig verdeckt ist, die Schärfe des Ausgangsmaterials bescheiden ist, die Belichtung vielleicht auch noch, dann noch was draus zu zaubern, dürfte schwieriger sein, als nur einen Stier bei den Hörnern zu packen. Je mehr gute Grundlage an Bild Du zu Verfügung hast, desto mehr Freiheitsgrade hast Du. Und natürlich geradezu die Verpflichtung, genau das auch auszunützen. Also sollten auch die Experimente willkommen sein, sie müssen zwar nicht alle, aber wenigstens einige überzeugen.

Was jeder auch immer noch bedenken sollte, es geht darum, das die Bilder am Ende zufriedene Betrachter finden, und nicht darum, sein Ego zu zeigen. Wenn beispielsweise mehr Copyright-Selbstdarstellung im Bild ist, als Bild selber, dann ist der Zweck eines Bildes wohl verfehlt, das wäre wohl das deutlichste Beispiel, dass sich in Abstufungen sicher mit tausend anderen Beispielen ausschmücken lässt.

Gruß, Olli

[Antwort schreiben] [Zurück zum Forum]


Beitragsreihenfolge:
   Gedanken zur Bahnfotografie Gisela, Matthias und Jonas Frey 10.2.2023 12:03
      Re: Gedanken zur Bahnfotografie Karl Heinz Ferk 11.2.2023 5:59
         Re: Gedanken zur Bahnfotografie Olli 17.2.2023 19:25
            Re: Gedanken zur Bahnfotografie Gisela, Matthias und Jonas Frey 18.2.2023 6:35
               Re: Gedanken zur Bahnfotografie Olli 18.2.2023 16:52
                  Re: Gedanken zur Bahnfotografie Gisela, Matthias und Jonas Frey 20.2.2023 10:52
                     Re: Gedanken zur Bahnfotografie Olli 21.2.2023 18:47