Wenn es Bundesländer zu bunt treiben, dann hilft ein strenger Blick auf das, was schwarz auf weiss gedruckt ist: Der Stuttgarter Fernsehturm soll dem "Brandschutzgesetz" nicht entsprechen und wird geschlossen. Möge bloß niemand diesen Brandschutzhütern verraten, dass in Deutschland Dampfloks dampfen... Unglaublich Stefan
Der sichere Betrieb von Dampfloks ist heutzutage nur möglich, weil die Sicherheitsvorschriften rigide verschärft wurden, denn in den Anfangszeiten gab es sehr viele - fast immer tödliche - Unfälle durch Kesselexplosionen aus unterschiedlichsten Gründen (schlechte Konstruktion, Wartung, Materialermüdung, Betriebsfehler, usw). Aus diesen Fehlern und Katastrophen hat man gelernt - und sich verbessert. Nebenbei ist daraus auch der TüV entstanden (der hieß mal Dampfkesselüberprüfungsverein). Nur aufgrund dieser verbesserten Konstruktions- und Wartungsvorschriften ist der Betrieb von Dampfloks heute noch möglich, ohne dass um sie ein viele Meter großer Sicherheitsabstand gezogen werden müsste. Schließlich handelt es sich dabei um einen fahrenden Hochdruckbehälter mit einem Dampfdruck von 10 bar. Die Wucht des schlagartig verdampfenden Kesselwassers ist gigantisch.
Ebenso lernt man in anderen Bereichen dazu, meist auch aus Katastrophen, wie z.B. dem Brand des Moskauer Fernsehturms, wo die Feuerwehr auch nur hilflos zusehen konnte. Das führt dann wiederum zu verschärften Vorschriften, die alte Gebäude oft nicht mehr ohne Nachrüstung erfüllen können. So musste das zehnstöckige Bürogebäude, in dem ich arbeite, auch um eine zweite, äußere Fluchttreppe ergänzt werden. Bei einem Fernsehturm ist das aber baulich deutlich schwieriger. Auch wenn die Gefahr dass etwas passiert gering erscheinen mag, das Geschrei wenn etwas passiert wäre groß, und die Vorwürfe "wie konnte man nur" laut. Und kein Verantwortlicher ist mehr bereit, ein erkennbares Risiko für das er persönlich haftbar gemacht werden könnte einzugehen.
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