Re: Bevorstehender Streik ab Mitte der folg. Woche

Lothar Stöckmann schrieb:

Hallo Tim u. Stefan,

wie ihr jetzt auf das Arbeitslosegeld II gekommen seid weiß ich nicht genau.

Aber diese Argumentation von Stefan einer Pflicht gegenüber dem Land und Volk kann ja wohl auch nicht ganz ernst gemeint sein.

So einen Quatsch, ich weiß das als ehemaliger ehemaliger exam. Krankenpfleger im Krankenhaus hat man uns auch immer erzählt, um einen möglichst unwirksamen Arbeitskampf zu führen, am besten gar nicht zu streiken und an unsere Verantwortung gegenüber den Menschen u. der Gesellschaft immer wieder gebetsmühlenartig erinnert hat, was dabei rausgekommen ist hat die Corona-Problematik wunderbar gezeigt kaum jemand will für wenig Geld und wenig Freizeit den Job noch freiwillig machen (massive Personalknappheit), ähnlich wie die knappe und überalterte Belegschaft zum Teil der DB Cargo mit ähnlichen schlechten Arbeitsbedingungen (es geht nicht immer nur um das Geld).

Würde man der Argumentation von Stefan folgen dürften dem zu Folge viele Berufsgruppen überhaupt nicht streiken, siehe auch die Erzieher und viele mehr.

Da mit vertritt man schön die Arbeitgeberseite, natürlich muss man streiken wenn es am meisten weh tut (siehe Ferienzeit) man will schließlich was erreichen !!! Und genau deswegen auch der Trick unserer Regierung bezüglich der GDL und der Gewerkschaftshoheit seit glaube ich dem letzten Streik, ein Aushobeln der Tarifautonomie mit Beteiligung der SPD (da soll noch einer die Welt verstehen), ein einziges konservatives Gemauschel der sogenannten politischen Mitte, grunz!!!

Was das alles mit ALG II, Faulheit und Geringverdienern zu tun hat erschließt sich mir nicht.

Das viele Arbeitnehmer nicht gewerkschaftlich organisiert sind, nicht tarifgebunden bezahlt werden, das viele Menschen in so vielen Berufen viel zu wenig Gehalt bekommen, der Mindestlohn auch längst nicht mehr reicht und die Hartz IV Bestimmungen auch noch 100. 000 ende in prekäre Arbeitsverhältnisse gezwungen hat und so auch ältere qualifizierte Arbeitskräfte nach verlorener Anstellung in die von mir so gescholtenen Sicherheitsberufe (Wachmann) gedrängt wurden für Mindestgehalt einfach nur menschenverachtend und unwürdig und dann noch mit dem Aufstockungsgeld (künstliche staatliche Subventionen für Niedriggehälter von asozialen Unternehmen) damit die Leute überhaupt über die Runden kommen. Dann hat man die Problematik verstanden.

Aber Vergleiche von Gehältern, Berufsgruppen und denen den es noch schlechter geht, spielt immer nur den Unternehmern, bestimmten Politikern und Medien in die Arme um Neid und Ungunst unter den Arbeitnehmern zu schüren, damit diese sich unter einander kritisieren und bekämpfen damit man vom Arbeitskämpfen Abstand nimmt, so darf das eben nicht laufen, Solidarität das Stichwort würde unserem Volk wirklich mal nicht schaden.

Dann würde auch die Zugausfälle einige Zeit lang keinem weh tun.

Lothar