Der Teakholz-Speisewagen WR 2287 ehemals der CIWL - Compagnie Internationale des Wagons Lits et des Grands Express Européens, am 24. Juni 2025 im Het Spoorwegmuseum (bis 2005 NSM - Nederlands Spoorwegmuseum / Niederländischen Eisenbahnmuseum) in Utrecht im ehemaligen Bahnhof Maliebaan.
Der Wagen wurde 1911 von Rába Magyar Waggon- és Gépgyár Reszvénytársaság in Győr, Ungarn (Raab Ungarische Waggon- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft) für die Compagnie Internationale des Wagons Lits et des Grands Express Européens (CIWL) gebaut.
Am 4. Dezember 1876 gründete George Nagelmackers in Belgien die „Compagnie Internationale des Wagons Lits“. Der Name wurde später zu „et des Grands Express Européens“ erweitert. Das Unternehmen konzentrierte sich hauptsächlich auf Luxusreisezüge auf internationalen Strecken. Die von der CIWL in Auftrag gegebenen Schlafwagen ermöglichten Nachtfahrten und sparten so deutlich Zeit auf langen Strecken. Dank der Speisewagen konnten zudem die bis dahin üblichen Essenspausen entfallen, was eine weitere Zeitersparnis bedeutete.
Außergewöhnliche Sorgfalt wurde auf das Rollmaterial gelegt, wie dieser luxuriöse Teakholzwagen WR 2287 im Museum beweist. Dieser Speisewagen ist einer von vielen luxuriösen Holzwaggons Teakholzwagen, die Wagon Lits für seine internationalen Züge bauen ließ, darunter auch für den bekannten Orient-Express (Paris – Istanbul). Der Wagen war hauptsächlich in Südosteuropa im Einsatz und wahrscheinlich auch im berühmten Orient-Express im Einsatz.
Der vierachsige Speisewagen verfügt über eine Zentralheizung mit Kohleofen, eine Küche mit Kohleofen, Kühlschränken und verschiedenen Küchenutensilien. Der zweigeteilte Speisesaal bietet 36 Sitzplätze (freistehende und ledergepolsterte Stühle) an jeweils sechs Tischen für 2 bzw. 4 Personen.
Als das Eisenbahnmuseum 1953 eröffnete, bestand der Bedarf, der Öffentlichkeit Erfrischungen anzubieten. Ein hölzerner Speisewagen wurde in Erwägung gezogen, war jedoch in Westeuropa nicht mehr erhältlich. In Ungarn wurde jedoch dieser ehemalige CIWL- Teakholzwagen entdeckt, der noch immer als Dienst-und Arbeitswagen im Einsatz war. Die Werkstatt der Ungarischen Eisenbahn in Dunakeszi, damals noch hinter dem Eisernen Vorhang, restaurierte diesen Waggon vollständig und vorbildlich. Der Wagen kam 1977 ins Eisenbahnmuseum nach Utrecht. Ursprünglich sollte der Wagen vom Museum als Restaurant genutzt werden, aber nach der Renovierung in Ungarn erhielt er einen prominenten Platz in der Sammlung.
In einem solcher Wagen dieser Serie (CIWL 2419 D) wurde 1918 der Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs unterzeichnet, 1940 die Kapitulation Frankreichs vor den Deutschen.
TECHNISCHE DATEN:
Baujahr: 1911
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsen: 4 (in 2 Drehgestellen)
Achsfolge: 2'2'
Länge über Puffer: 20.400 mm
Sitzplätze: 36
Armin Schwarz http://hellertal.startbilder.de/ 02.09.2025, 115 Vues, 2 Commentaires
EXIF: Canon Canon EOS 6D, Datum 2025:06:24 14:27:41, Temps d'exposition: 1/40, Blende: 4/1, ISO8000, Focale: 19/1
Hallo Armin,
einfach nur Wow... Hier kann man sich satt sehen. Wäre die moderne Beleuchtung nicht, könnte man meinen sich im Bahnhof zu der damaligen Zeit statt in einem Museum zu befinden. Und dazu eine Bildbeschreibung mit schönen Einzelheiten die man am Wagen dann auch sucht. Für mich perfekt!
Viele Grüße, Frank
Hallo Frank,
danke für Deinen netten und so positiven Kommentar, über den ich wieder sehr gereut habe. Es freut mich sehr das Dir die Bilder und Bildbeschreibung befallen.
Ja die moderne (nicht sehr helle) Beleuchtung hatte mich für die Fotografie etwas gestört, aber für menschliche Auge für nicht Fotografen (wie u.a. auch meine Frau) war es ein Hochgenuss. Selbst meine Frau als nicht Eisenbahnfan war einfach nur begeistert vom ganzen Museum. Es ist ein wunderschönes Eisenbahnmuseum das zum Verweilen einlädt, kann man nur weiterempfehlen.
Ja man könnte meinen man befindet sich in einem Bahnhof der damaligen Zeit statt in einem Museum. Und von dieser Wagenseite in Westeuropa (wie in den Niederlanden oder Frankreich) und von der anderen Wagenseite macht man gleich eine Reise in den Orient. Wobei das Museum ja ein ehemaliger Bahnhof ist bzw. noch ein aktives Bahngleis hat.
Liebe Grüße
Armin
PS: Nochmals danke für einrichten der passenden Kategorien.
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